Die Expedition
Benny, das kleine Skelett, hat eine Frage. Es geht zu seinen Eltern, und will wissen, warum es tot ist. Sein Vater, ein stolzes Gerippe, sagt, das sei bei Skeletten so. Die Mutter, erkennbar an ihrem breiten Becken, stimmt zu. Sie gibt Benny einen Apfelbutzen. Benny mag Apfelbutzen, denn die Kerne rasseln so gut an seinen Wirbeln runter. Er beschließt eine Expedition zum Badesee, der bei den Skeletten zur Naherholung beliebt ist. Sie sitzen unter Sonnenschirmen ohne Stoff und lassen ihre Schädel bleichen. Benny will in den See springen, aber es ist kein Wasser darin. Er schlägt auf dem harten, in der Sonne gesprungenen Lehmboden auf, und macht ein paar Kraulzüge durch den Staub. Dabei robbt er auch über verdorrte Schlingpflanzen hinweg und trifft einen Fisch. Alle Fische im See sind Grätenfische. "Auch du bist tot", sagt Benny zu dem Grätenfisch. Der antwortet: "So ist es." Benny schwimmt noch ein wenig und kommt dabei einem älteren Skelett in die Quere. Das ältere Skelett beschwert sich über die Unachtsamkeit der Jugend. Danach verlässt Benny den See Richtung Eisstand. Der Eismann hat ein weißes Papierschiffchen auf dem Schädel, und verkauft trockene Eishörnchen mit jeweils einem Gänseblümchen darin. Benny nimmt gleich zwei. Gierig knuspert er alles weg, die Brösel fallen zu Boden. Die Sonne geht plötzlich unter, es wird kalt. Benny läuft schnell nach Hause, damit er nicht geschimpft wird.
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Aus: Waschaktive Substanzen, 2016: 1 | 2
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Ich bin Schriftsteller, Journalist und Fotograf. Meine Biographie ist langweilig, mein Leben ist es nicht.
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Die Arbeit an Homepages habe ich immer sehr mühsam gefunden.